Carla Del Ponte

Ehem. Chefanklägerin am internationalen UN-Kriegsverbrechertribunal

Carla Del Ponte studierte internationales Recht in Bern, an der Universität Genf und in Grossbritannien. 1981 wurde sie Staatsanwältin des Kantons Tessin. Ihr kompromissloses Vorgehen gegen Geldwäsche, organisierte Kriminalität, Waffenschmuggel und grenzüberschreitende Wirtschaftskriminalität trug ihr den Spitznamen Carlita la pesta (Carlita, die Pest) ein. 1994 wurde sie zur Bundesanwältin der Schweiz berufen. Zum Beispiel ermittelte sie unter anderem wegen Geldwäsche und Korruption im engeren Umkreis des früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin. In September 1999 wurde sie Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien, zuständig für die Verfolgung schwerer Verbrechen während der Jugoslawienkriege. Als Chefanklägerin trat sie nach achtjähriger Amtszeit Ende 2007 zurück. In dieser Zeit wurden 91 Personen von insgesamt 161 Personen, gegen die das UN-Tribunal seit 1993 Anklage erhoben hatte, verhaftet oder stellten sich freiwillig und 63 Personen wurden verurteilt. Zwischen 2008 und 2011 war sie Botschafterin der Schweiz in Argentinien. Seit September 2012 untersucht Del Ponte Menschenrechtsverletzungen in Syrien als Mitglied der Independent International Commission of Inquiry on the Syrian Arab Republic.

 

»Im Namen der Anklage - Die internationale Justiz und die Suche nach Gerechtigkeit«

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